Geschichte
Die Feuerwehr Munderkingen kann auf über 150 Jahre Geschichte zurückblicken
Die Kommandanten von 1863 bis heute
Kommandant | Amtszeit |
---|---|
Anton Mohn | 1863-1864 |
Wilhelm Braunger | 1864-1872 |
Xaver Gläsle | 1872-1874 |
Florian Hörger | 1874-1882 |
Guiloume Grellet | 1882-1885 |
Wilhelm Fischer | 1885-1902 |
Moritz Jopp | 1902-1905 |
Gilbert Most | 1905-1919 |
Carl Blank | 1919-1935 |
Max Sauter | 1935-1941 |
Kommandant | Amtszeit |
---|---|
Robert Neff | 1941-1945 |
Josef Sauter | 1945-1949 |
Wilhelm Ege | 1949-1956 |
Hans Friedrich Weiss | 1956-1980 |
Robert Bertsche | 1980-1990 |
Gerold Roth | 1990-2000 |
Franz Mayer | 2000-2005 |
Kurt Hagel | 2006-2015 |
Albin Kneissle | 2015-2016 |
Joachim Enderle | seit 2016 |
Die Chronik der Feuerwehr Munderkingen
2020 wurde der 32 Jahre alte MTW durch einen modernen VW Crafter ersetzt. Aufgrund der Corona bedingten Beschränkungen konnte auch die Weihe des neuen Einsatzfahrzeuges nicht wie geplant stattfinden. Aus diesem Grund führte unser Kamerad und frisch gewiehener Priester Max Hantke im kleinen Rahmen eine spontane Weihe des Fahrzeugs durch.
Am 30.07.2016 wurde das Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 feierlich an die Stadt übergeben, welches damit das 30 Jahre alte TLF 16/25 ersetzt.
Ende 2015 segnete der Gemeinderat die neue Feuerwehrsatzung ab. Die neue Satzung sieht eine Entschädigung von 12€ pro Einsatzstunde sowie umfassende Strukturänderungen in der Führung vor. Um die Arbeit des ehrenamtlichen Kommandanten zu entlasten, wurde ein zweiter Stellvertreter, ein "Einsatzleiter vom Dienst"-System eingeführt und 4 Fachbereiche geschaffen, wovon 2 von der Mannschaft und 2 von den Stellvertretern übernommen werden:
- Technik
- Verwaltung/Finanzen
- Taktik
- Dokumentation/Öffentlichkeitsarbeit
Um auch bei einem Stromausfall die Wasserversorgung sicherstellen und Einsatzstellen auszuleuchten zu können, wurde im Jahre 2014 ein Lichtmast-Anhänger mit integriertem 100 kVA-Stromerzeuger durch die Stadt erworben.
2010 wurde das nicht mehr zeitgemäße Schlauchboot durch ein Aluminiumboot ersetzt.
Nach dem verheerenden Brand des Hauses Elbs am 25.02.2008 gegenüber des Rathauses beschloss der Gemeinderat eine Drehleiter anzuschaffen. 2009 war es dann soweit, die DLA(K) 23-12 CS wurde feierlich an die Stadt Munderkingen übergeben.
2007 wurde das zu diesem Zeitpunkt 36 Jahre alte LF 16-TS durch ein modernes LF 20/16 mit zusätzlicher Tragkraftspritze ersetzt.
Als 2003 ein neues Konzept für die Überörtliche Einsatzleitung durch den Alb-Donau-Kreis aufgebaut wurde, zeigte sich, dass der MTW nur bedingt dafür geeignet war. Deshalb wurde 2005 ein KdoW angeschafft und in Eigenleistung ausgebaut. Dieser dient seitdem dem Einsatzleiter und der Führungsgruppe als Einsatzfahrzeug. Der GW-Öl war damit überflüssig und wurde außer Dienst gestellt.
- Kommandant & Stellvertreter
- I. Zug-Schleife
- Kleinschleife 1: ca. 10 Feuerwehrleute
- Kleinschleife 2: ca. 10 Feuerwehrleute
- II. Zug-Schleife
- Kleinschleife 3: ca. 10 Feuerwehrleute
- Kleinschleife 4: ca. 10 Feuerwehrleute
- … weitere Sondergruppen
Lange herbei gesehnt wurde ein RW II, der im Jahr 2000 ausgeliefert wurde und den GW-Öl ablöste. Der GW-Öl kam weiterhin als Kommandowagen zum Einsatz.
Auch als Ersatzbeschaffung stand 1988 ein neues TLF 16/25 an. Ebenso wurde 1988 ein neuer Mannschaftstransportwagen beschafft.
1988 zog die Feuerwehr aus dem Schulgebäude aus und zog in das neue Feuerwehrgerätehaus ein. Es wurde im Zuge der Stadtsanierung gebaut.
Noch im selben Jahr wurde nach einem Kanuunfall ein Schlauchboot angeschafft, um die Donau absichern zu können.
1978 wurde der GW-Öl sowie ein Schlauchanhänger angeschafft.
1971 wurde ein LF 16-TS als Ersatz für das LF 15 beschafft.
Die Wasserversorgung bei Bränden außerhalb des Stadtgebiets war oft sehr schlecht. So setzte sich Kommandant Weiss für die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeugs ein. Dieses wurde 1962 der Feuerwehr Munderkingen übergeben.
Somit war aber auch das Gerätemagazin der Feuerwehr im Rathaus zu klein und man zog in das Schulgebäude (ehemalige Schranne) ein. Dort fühlte sich die Feuerwehr wohl, zumal von der Alarmanlage angefangen bis zu den teilweise automatisierten Toren alles zweckmäßig war.
Besonders schwierig war in den ersten Nachkriegsjahren die Wiederbeschaffung von Ausrüstungsgegenständen und Geräten. Aus zunächst rohstoffbedingten Gründen und später wegen Geldmangel, ging die Neubeschaffung teurer Feuerwehrgerätschaften zögerlich voran. Mit dem Umzug in das Schrannengebäude und der Übergabe des neuen Löschfahrzeugs LF 15 am 15.05.1951 wurde der Wiederaufbau endgültig vollendet.
Mit einem Mannschaftsstand von 29 Mann übernahm Josef Sauter, eingesetzt durch die französische Militärregierung, das Kommando der Feuerwehr Munderkingen am Ende des Jahres 1946. Liest man einmal die vielen Verordnungen und die auszufüllenden Fragebögen in dieser Zeit, die der Kommandant neben der eigentlichen Wiederaufbauarbeit einer einsatzfähigen Truppe zu berücksichtigen hatte, so kann man den Verdienst Josef Sauters um die Feuerwehr Munderkingen erst recht ermessen.
Als im September 1939 der Krieg ausbrach, mussten innerhalb weniger Stunden viele junge Feuerwehrmänner einrücken. Für die Feuerwehr wurden ältere Kameraden dienstverpflichtet. Wie für die Bevölkerung waren es auch für die Feuerwehr 6 lange und harte Jahre. Unzählige Stunden verbrachten die Feuerwehrleute im Luftschutzbüro innerhalb des Rathauses. Oft war es nur ein Feuerwehrmann und zwei Luftschutzhelfer, die bei Fliegeralarm den vorgegeben Standort besetzten. Als die feindlichen Jabos die Stadt Ulm überflogen und jedes Mal einige Brandbomben abwarfen, kam die Feuerwehr Munderkingen nicht mehr zur Ruhe. Mit ihrer Motorspritze fuhren sie nach Ulm und halfen dort der Feuerwehr Ulm.
Da nach dem neuen Reichsfeuerlöschgesetz ein jeder zum Einheitsfeuerwehrmann ausgebildet werden musste, wurde die Wachmannschaft aufgelöst. Sie musste dann wie die Hornisten aktiven Dienst machen.
Bei der Hauptübung am 16. Oktober 1936 trat die Feuerwehr Munderkingen in der Neugliederung an die Öffentlichkeit. Die Führer einschließlich Löschmeister stellten die neue einheitliche Uniform der Öffentlichkeit vor.
Der Löschzug I bestand aus der Motorspritze, einem Schlauch- und Hydrantenwagen, der kleinen mechanischen Leiter und einem Gerätewagen mit Steckleitern.
Der Löschzug II bestand aus der Handdruckspritze, 2 Hydrantenwagen und der großen mechanischen Leiter.
- Kommandant: Gilbert Most, Stadtbaumeister
- Adjutant: Carl Blank, Brauereibesitzer
- Kassier: Wilhelm Rapp
- Diener: Jakob Bader
- I. Stab
- 1 Kommandant
- 1 Adjutant
- 1 Kassier
- 1 Geräteverwalter
- 1 Diener
- II. Steigerkompanie
- 1 Hauptmann
- 4 Leutnants
- 4 Obersteiger
- 6 Hornisten
- 48 Steiger
- III. Hydrantenkompanie
- 1. Zug
- 1 Hauptmann
- 1 Leutnant
- 3 Unteroffiziere
- 18 Mann
- 2. Zug
- 1 Leutnant
- 1 Unteroffizier
- 18 Mann
- 1. Zug
- Geräteverwalter Xaver Braunger
- Kassier Karl Braunger
- Fahnenträger Jodok Bader
- Hornisten B. John, Ph. John, R. John und Konrad Mohn
- 2 Trommler
- Diener Rudolf Frey und Brunnenmeister Max Traub
- I. Korps (Steiger-Korps)
- 1 Hauptmann
- 3 Zugführer
- 1. Zug mit 20 Mann
- 2. Zug mit 14 Mann
- 3. Zug mit 9 Mann
- II. Korps (Spritzenmannschaft)
- 1 Hauptmann
- 4 Zugführer
- 1. Zug mit 25 Mann
- 2. Zug mit 25 Mann
- 3. Zug mit 25 Mann
- 4. Zug mit 20 Mann
- III. Korps (Hydrophor und Schlauchmannschaft)
- 1 Hauptmann
- 4 Zugführer
- 1. Zug mit 25 Mann
- 2. Zug mit 25 Mann
- 3. Zug mit 25 Mann
- 4. Zug mit 20 Mann
- IV. Korps (Fluchtungs- und Wachmannschaft)
- 1 Hauptmann
- 2 Zugführer
- 1. Zug mit 20 Mann
- 2. Zug mit 12 Mann
Am 23. September 1888 wurde die Feuerwehr Munderkingen 25 Jahre alt und hielt eine Jubiläumsfeier ab.
- Guiloume Grellet zum Kommandanten
- Albert Forthuber zum Adjutanten
- Karl Wicker zum Leutnant des Steigercorps
- Josef Frankenhauser, Schlosser zum Leutnant der Hydrophormannschaft
- Fidel Doll jun, Kaufmann zum Leutnant der 1. Spritzenmannschaft
- Emeran Schürer, Maurermeister zum Leutnant der 2. Spritzenmannschaft
- Adolf Edel, Kaufmann zum Leutnant der Rettungsmannschaft
- Batholomä Frey zum Leutnant der Wachmannschaft
- Karl Braunger, Kaufmann zum Kassier
- Moritz Jopp, Geometer zum Geräteverwalter
- Kommandant Anton Mohn
- Adjutant Willauer
- Wagner Burger als Steigerleutnant
- Feilenhauer Neher als Leiter der Spritzen und Zubringer
- Stadtrat Lutz als Leiter der Rettungsmannschaft
- Wilhelm Braunger als Leiter der Wachmannschaft
Die Basis, aus der sich die Freiwillige Feuerwehr entwickelte, war der Turnverein. In Munderkingen hatten die Feuerlöscheinrichtungen bei verschiedenen Bränden wesentliche Mängel gezeigt. Da fasste im Jahr 1862 der amtierende Stadtschultheiß Karl Josef von Schmid eine verbesserte Organisation des Löschwesens ins Auge und zwar auf der Grundlage von Pflicht und Freiwilligkeit.
Am 09. Juli 1863 (Gemeindeprotokoll) nahm die Ausführung des Gedankens feste Gestalt an. Es solle sofort eine Feuerwehr im Sinne der modernen Organisation auf Kosten der Stadtkasse errichtet werden. Hierfür wurden 600 Gulden bewilligt. Einstimmig wurde vom Gemeinderat Anton Mohn zum 1. Kommandanten der neuen Feuerwehr gewählt. Dieser hatte die Aufgabe mit dem Stadtvorstand und dem Obmann des Bürgerausschusses, Wagner Burger, und Posthalter Maier die Organisation ohne Verzug vorzunehmen. Am 24. Juli 1863 wurden die neuen Statuten genehmigt und am 26. Juli 1863 erfolgte die Publikation der neuen Feuerwehrorganisation.Die Gliederung der Wehr, die nach militärischen Grundsätzen übte, war:
- 1 Kommandant
- 1 Adjutant
- 1 Leiter der Spritzen und Zubringer
- 1 Leiter der Rettungsmannschaft
- 1 Leiter der Wachmannschaft
- I. Rotte
- 1 Spritzenmeister
- 1 Rottenmeister
- 47 Personen, eingeteilt für Feuerhaken, Spritze und Löschmannschaft
- II. Rotte
- 1 Spritzenmeister
- 1 Rottenmeister
- 48 Personen, eingeteilt für Spritze und Löschmannschaft
- Wachmannschaft mit 158 Personen
Dies bedeutete somit eine Gesamtstärke von 262 Personen. Als Ausrüstung hatte die Feuerwehr 1 Hydrophor, 3 fahrbare Spritzen, 1 tragbare Spritze, 5 Hakenleitern, 3 Schlauchwagen sowie zahlreiche Feuerhacken und Feuereimer.